Zweiter Bericht zum Projekt: Deutsche Wiedervereinigung, erzählt aus
koreanischer Perspektive. Erinnerung an Westdeutschland am 11.4.2019.
Ein Co-Projekt der Korea Foundation und der Yonhap-Nachrichtenagentur (ROK)
Das Jahr 2019 markiert nicht nur das dreißigste Jubiläum des
Berliner Mauerfalls (9.11.1989), sondern deutet auch auf den möglichen Beginn
einer neuen Epoche auf der koreanischen Halbinsel hin, auf der die nach dem
Ende des zweiten Weltkrieges eingeführte Teilung der Nation nun bereits über 70
Jahre anhält.
Für Korea gelten die
Erfahrungen in Deutschland immer als ein lehrreiches Beispiel, um die Teilung
zu verstehen und deren Überwindung zu planen. Bisher hat man sich in Korea jedoch
zu sehr auf die Geschehnisse in Deutschland nach 1989 konzentriert, nur um
festzustellen, dass es in Korea und Deutschland zu viele unterschiedlichen
Ausgangssituationen gab und gibt.
Dafür hat man, so glauben
wir, viel zu wenig und zu selten danach gefragt, was für ein Land und welche
Art von (Zivil-)Gesellschaft wir in der alten Bundesrepublik Deutschland
(Westdeutschland) bis zu diesem Zeitpunkt finden konnten. Dasselbe gilt auch
für die DDR und deren Bürger, die auch je nach Zeitpunkt unterschiedlichen
Dynamiken unterworfen waren.
Diese unterschiedlichen
Konstellationen möchten wir mit unserem Projekt Deutsche Wiedervereinigung,
erzählt aus koreanischer Perspektive. Erinnerung an Westdeutschlandunter die Lupe nehmen.
- Bitte erfahren Sie mehr über das Projekt und dessen ersten
Ergebnissen in deutscher Sprache unter dem folgenden Link (zum
Beitrag)
- Alle veröffentlichten
Beträge in koreanischer Sprache finden Sie hier (zu
Beiträgen).
In unserer zweiten Reihe
der Recherche haben wir mit weiteren Zeitzeugen und Experten zu folgene
Themen behandelt:
1. „Lagerdenken und Chaos bei dem Gipfeltreffen in Kassel,
Westdeutschland.“ Zur Normalisierung des Verhältnisses mit dem angefeindeteten
Staat braucht man vor allem Unterstützung der Öffentlichkeit. Wie man in
Westdeutschland trotz des herrschenden Lagerdenkens und des gesellschaftlichen Konflikts
demokratische Konsensbildung erzielen konnte. (zum Beitrag)
2. „Hauptsache ist es, sich zu treffen.“ Kleine Schritte
im Tempo der Bürger. Analyse der damaligen Umfragen der westdeutschen Bürger anhand
der Forschungsergebnisse des Allensbach-Instituts und der verschiedenen
Medienberichte. (zum Beitrag)
3. „Das nächsten süd- und nordkoreanische Gipfeltreffen soll
damit anfangen, der Gefallenen im Korea Krieg gemeinsam zu gedenken.“ Ein
Gesprächspartner verdient Respekt. Es ist jedoch davon zu unterscheiden, ihm und
dessen Regime uneingeschränkte Legitimation zu schenken. Interview mit Herrn Markus
Meckel (ehrmaliges Bundestagmitglid, der letzte Außenminister der freigewählten
DDR) (zum Beitrag)
Zur Zeit
führen wir weitere Gespräche mit Menschen, die die Zeit der Teilung und den
Prozess der deutschen Wiedervereinigung aus den unterschiedlichsten
Perspektiven erlebt haben.
Mit besonderem
Interesse am Wandel innerhalb West- und Ostdeutschlands bis
1989 werden wir Themen wie ‚Politische Bildung‘, ‚Pluralistische
Demokratie‘, ‚Demokratische Streitkultur‘, ‚das (Weiter-)Bildungsystem‘, ‚Integration
der und Unterstützung für die DDR-Flüchtlinge und ausländischen (Gast-)Arbeiter
bis 1989‘, ‚Änderung der Wahrnehmung bzw. Meinung normaler BRD-Bürger zu
DDR, Wiedervereinigung, Ost- und neue Ostpolitik‘, um die wichtigsten zu
nennen, noch eingehender behandeln.
Wir freuen
uns sehr auf Ihre kritische Anregungen und danken Ihnen für die Unterstützung
Korea Foundation Berliner Büro
(contact info: kfeurope@kf.or.kr)