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2019 AUTUMN

Fünf Inseln im Westmeer

Die Fünf Inseln im Westmeer (auch: Gelbes Meer) liegen genau an der Seegrenze, die die beiden Koreas trennt. Die meisten militärischen Zusammenstöße nach dem Koreakrieg ereigneten sich auf bzw. vor diesen Inseln. Mit dem Nachlassen der Spannungen laden die Inseln zu einem Besuch ein.

Der Hafen Dumujin auf der Insel Baengnyeong-do, der größten der fünf Inseln im Westmeer, ist für seine herrlichen, sich 4 km an der Küste erstreckenden Klippen bekannt. Da die Insel Nordkorea gegenüberliegt, sind zwar gewisse militärische Spannungen zu spüren, aber trotzdem zieht die spektakuläre Landschaft viele Besucher an. Zehn landschaftlich reizvolle Orte auf den Inseln Baengnyeong-do, Daecheong-do und Socheong-do wurden im Juli 2019 zu Nationalen Geoparks bestimmt.

Um 7.50 Uhr legt die erste Fähre nach Baengnyeong-do vollbeladen im Hafen von Incheon ab. Auf dem Deck drängen sich aufgeregte Passagiere, Rucksäcke auf dem Rücken, Gepäckbündel in beiden Händen. In Gedanken sind sie schon beim Mittagessen: Ob es Naengmyeon á la Baengnyeong-do und Kimchi-tteok geben wird? Oder einen Teller mit frischen Seegurken und Pallaengi-jjim (gedünsteter Peitschenrochen in scharfer Marinade)?

Es ist verständlich, dass Erstbesucher neugierig und vorsichtig zugleich sind, denn die Fähre bringt sie geradewegs zum militärischen Pulverfass der koreanischen Halbinsel.

Der Koreakrieg endete 1953 mit einem Waffenstillstandsabkommen, in dem die Militärische Demarkationslinie (MDL) entlang der damaligen Kampflinie festgelegt wurde. Die MDL ist nicht weit entfernt vom 38. Breitengrad, entlang dessen die koreanische Halbinsel nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1948 in eine amerikanische und eine sowjetische Besatzungszone geteilt worden war. Den territorialen Besitzansprüchen, die die beiden Koreas auf verschiedene, vor ihren Küsten liegende Inseln und Gewässer erhoben, wurde zwar dem Vorkriegsstand entsprechend Rechnung getragen, doch die im Westmeer gelegenen Inseln Baengnyeong-do, Daecheong-do, Socheong-do, U-do und Yeon-pyeong-do, die sich breitengradmäßig ein ganzes Stück weiter nördlich der MDL befinden, wurden dem Kommando der Streitkräfte der Vereinten Nationen unterstellt, das später die nördliche, maritime Begrenzungslinie (Northern Limit Line, NLL) zwischen diesen fünf Inseln und der Provinz Hwanghae-do in Nordkorea festlegte.

Heute sind diese fünf Inseln, zwischen denen bis dahin keine großen Verbindungen bestanden zu haben schienen, als „Seohae Odo“, die „Fünf Inseln im Westmeer“, bekannt.

Der Hafen Sahangpo auf der nordwestlichen Seite von Baengnyeong-do ist bekannt dafür, das hier in rauen Mengen Pazifische Sandaale gefangen werden.

Von Konfrontation zur Versöhnung

Die Fünf Inseln im Westmeer können nur mit Passagierfähren erreicht werden. Die Fähre, die über Socheong-do und Daecheong-do bis Baengnyeong-do fährt, pendelt dreimal am Tag. „Baengnyeong“ bedeutet wörtlich „weiße Feder“: Die 51 Quadratkilometer große Insel erinnert in ihrer Form einem fliegenden Ibis. Bis Baengnyeong-do, das am weitesten von Incheon entfernt liegt, braucht die Hochgeschwindigkeitsfähre bei ruhigem Wellengang und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 Knoten etwa vier Stunden – nicht zu vergleichen mit den zwölf Stunden, die man noch in jüngster Vergangenheitwar. Allerdings behindert oft hoher Wellengang die Fahrt oder es kommt zu Ausfällen wegen Nebel und Wind.

Die Insel Baengnyeong-do liegt etwa 200 km entfernt von Incheon. Vom Jangsangot-Kap in Nordkorea sind es jedoch nur 16 km. Yeonpyeong-do z.B. ist 10 km entfernt vom nordkoreanischen Hafen Bupo-ri. So gut wie jeder südkoreanische Fischer, der in der Nähe der Inseln auf Fang geht, kann deshalb Geschichten darüber erzählen, wie er, im dichten Nebel vom Kurs abgekommen, über die Seegrenze NLL in nordkoreanische Hoheitsgewässer geriet, um dann erschrocken schnellstmöglich abzudrehen.

Für die Nordkoreaner dürften diese Inseln ein Stachel im Fleisch sein. Von Yeongpyeong-do aus kann man z.B. mit bloßem Auge Haeju, den südlichsten nordkoreanischen Marinestützpunkt, observieren. Auch die Bewegungen nordkoreanischer Marineschiffe können verfolgt werden. Nordkorea, das die NLL nie anerkannt hat, hat eine eigene Meeresgrenze namens „Militärische Demarkationslinie im Westmeer“ ausgerufen. Sie verläuft südlich der MDL und biegt dann, die Inseln gerade noch ausschließend, nach Norden ab.

Ein Dorfbewohner beim Trocknen von Japanischem Blatttang am Strand von Junghwa-dong, wo sich die zweitälteste presbyterianische Kirche Koreas befindet.

Tatsächlich ereigneten sich bislang alle militärischen Auseinandersetzungen in diesem Gebiet. Am 26. März 2010 sank die südkoreanische Korvette Cheonan in der Nähe von Baengnyeong-do, 46 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Eine Untersuchungsgruppe aus in- und ausländischen Fachleuten kam zu dem Schluss, dass das Schiff von einem nordkoreanischen Torpedo versenkt wurde. Am 23. November 2010 schoss Nordkorea über 170 Artilleriegeschosse und Raketen auf Yeonpyeong-do ab, wobei vier Südkoreaner getötet und 19 weitere verletzt wurden. Der Norden beschuldigte den Süden, während der Durchführung von Militärübungen Artilleriegeschosse in seine Hoheitsgewässer abgefeuert zu haben. Es war der erste nordkoreanische Angriff auf südkoreanisches Gebiet seit dem Korea-krieg. Die über 40 modernisierten Bunker für Zivilisten auf den Inseln erinnern daran, wie urplötzlich die Ruhe wieder zerstört werden kann.

Mit den zunehmenden Spannungen und Konfrontationen wächst zwar auch die Sehnsucht nach Frieden und Versöhnung, aber die Hoffnungen darauf wurden wieder und wieder enttäuscht. Derzeit richtet sich die Hoffnung auf die „Erklärung von Panmunjom für Frieden, Prosperität und Vereinigung der koreanischen Halbinsel“, die 2018 von den Staatsoberhäuptern der beiden Koreas unterzeichnet wurde. Auf Basis dieser Vereinbarung konnte im April 2019 der Nachtfischfang in den Gewässern um die Inseln nach 55 Jahren wieder aufgenommen und die Fischereizone stark erweitert werden. Zudem trafen sich am 30. Juni die Staats-chefs von Nordkorea, Südkorea und den USA in Panmunjom und erklärten sich dazu bereit, die Feindlichkeiten zu beenden und neue Beziehungen aufzubauen.

Diese Ereignisse beleuchteten zusammen mit Erinnerungen an alte, längst vergessene Geschichten erneut den Wert der beeindruckenden Naturlandschaften und der einzigartigen Kultur dieser Inseln, der nach der Teilung nicht richtig wahrgenommen werden konnte. Dadurch hat der Werbeslogan „Inseln, die man sehen möchte, Inseln, auf denen man weilen möchte“ eine realistischere Note erhalten.

Vorderste Front zur Verteidigung des Westmeers

Die nordkoreanische Provinz Hwanghae-do liegt an der nördlichen Peripherie der Metropolregion Seoul. Das Terrain dort ist zu flach, um für die Landesverteidigung von großem Belang zu sein. Viele Jahrhunderte lang machte das die Küsten dieser Region zu einem einladenden Einfallstor für Invasionen und illegale Machenschaften. Ab dem 5. Jh., während der Zeit der Drei Königreiche (57 v. Chr.-668 n. Chr.), waren die Gewässer der Provinz Hwanghae-do Knotenpunkte auf der Seeroute, die entlang der Westküste der koreanischen Halbinsel bis zur chinesischen Halbinsel Liaodong verlief.

So fielen ab Ende des 14. Jhs während der späten Goryeo-Zeit (918-1392) bis zum 16. Jh. in der Joseon-Zeit (1392-1910) hier immer wieder japanische Invasoren ein, die die Küstengebiete ausplünderten und verwüsteten. In der späten Joseon-Zeit, als in China die Ming-Dynastie (1368-1644) von der Qing-Dynastie (1636-1912) abgelöst wurde, wurden die koreanischen Gewässer von Piraten heimgesucht, die diese turbulenten Zeiten ausnutzten. Als sich mit Beginn des 18. Jhs die Lage beruhigte, drangen Fischkutter aus Qing-China in die koreanischen Gewässer ein, was zu häufigen Scharmützeln mit den einheimischen Fischern führte. Außerdem blühte der Schmuggel zwischen koreanischen und chinesischen Händlern. Die Insel Baengnyeong-do, die von der chinesischen Provinz Shandong nur 187 km entfernt ist und damit näher an China als an Incheon liegt, war lange Zeit der Hauptschauplatz solcher Konflikte.

Zur Bewachung sowie zur Verfolgung und Festnahme von Eindringlingen errichtete die Joseon-Regierung in den wichtigsten Küstenhäfen Marinestützpunkte. Diese Forts wurden dann aber auf die Inseln verlagert, um Eindringlinge abzufangen, bevor sie einen Fuß aufs Festland setzen konnten. Anfang des 17. Jhs wurde zuallererst ein Stützpunkt auf Baengnyeong-do errichtet, wo bereits im 11. Jh. in der Goryeo-Zeit der Militärstützpunkt Baengnyeongjin eingerichtet worden war. Die Insel verfügte über den Vorteil weitläufiger landwirtschaftlicher Nutzflächen, die die Selbstversorgung der Soldaten gewährleisteten. Auch heute noch basiert die Verpflegung der auf der Insel stationierten Marineinfanteristen auf lokal angebauten Produkten. Das könnte auch der Grund dafür sein, warum immer noch mehr Inselbewohner der Landwirtschaft statt der Fischerei nachgehen.

Hinter dem Stacheldrahtverhau, der die Küste der Insel Baengnyeong-do sichert, ist Nordkorea zu sehen. In den Gewässern vor der Insel fanden 2010 die ernsthaftesten militärischen Zwischenfälle seit Beendigung des Koreakriegs (1950–1953) statt.

Weg der katholischen Mission

Die Einheimischen von Baengnyeong-do glauben, dass „Indangsu“ – eine wichtige Kulisse in Simcheong-jeon (Die Geschichte von Sim Cheong) – für das Meer im Nordwesten der Insel steht. Das Mädchen Sim Cheong, die Protagonistin dieser Volkserzählung, braucht 300 Sack Reis als Opfergabe für einen buddhistischen Tempel, damit ihr blinder Vater das Augenlicht zurückgewinnen kann. Als sie hört, dass Händler aus dem chinesischen Nanjing nach einer Jungfrau suchen, die sie für ihre sichere Heimkehr dem Meeresgott als Opfergabe darbringen wollen, bietet sie sich ihnen bereitwillig an, woraufhin ihr die 300 Sack Reis versprochen werden. Zur Erinnerung an die kindliche Pietät von Sim Cheong errichteten die Inselbewohner in Jinchon-ri den Pavillon Simcheonggak, von dem aus man einen Blick auf das in der Geschichte erwähnte Meer hat.

Der Autor dieser Volkserzählung ist zwar unbekannt, dafür sind aber die Gewässer zwischen Baengnyeong-do und Jangsangot umso bekannter für ihren Seegang, sodass sie für die Händler wahrhaft furchteinflößend gewesen sein müssen. Die Nord-Süd-Küstenströmung und die Ost-West-Gezeitenströmung prallen hier ständig aufeinander, was seit jeher zu häufigen Schiffsunglücken führte. 1771 sank z.B. ein Kriegsschiff während eines Seemanövers und riss mehrere Besatzungsmitglieder in den Tod. Daraufhin setzte sich König Yeongjo (reg. 1724-1776) persönlich dafür ein, dass die Militärübungen künftig separat im Süden und im Norden von Jangsangot durchgeführt werden sollten. Es war im Bereich dieser Gewässer, wo 2010 die südkoreanische Korvette Cheonan versenkt wurde.Die Route, die von der chinesischen Halbinsel Shandong über Baengnyeong-do in die Joseon-Hauptstadt Hanyang bzw. Gaeseong (Kaesong) führte, gewann v.a. durch den Heiligen Andreas Kim Taegon (1824-1846), den ersten römisch-katholischen Priester in Korea, an historischer Bedeutung. 1846, ein Jahr nach seiner Priesterweihe in Shanghai, wurde er von Jean-Joseph-Jean-Baptiste Ferréol, dem dritten Apostolischen Vikar in Joseon, damit beauftragt, im Westmeer eine Seeroute zu erschließen, auf der die Missionare sicher reisen konnten. Zu der Zeit widersetzte sich Joseon den Forderungen der westlichen Mächte, seine Häfen zu öffnen und unterdrückte den katholischen Glauben als Häresie. Priester Kim Taegon brach im Hauptstadthafen Mapo nach Baengnyeong-do auf, wo er chinesischen Fischern zwei Landkarten und sechs Briefe für die französischen Missionare überreichte. Auf seiner Rückkehr in die Hauptstadt wurde er jedoch verhaftet und drei Monate später hingerichtet. 1984 wurde er von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.

Auf den fünf Westmeerinseln überrascht die große Zahl der Kirchen. Allein auf Baengnyeong-do mit seinen etwas über 5.300 registrierten Einwohnern (Stand: 2019) gibt es 13 Kirchen. 75% der Bevölkerung bekennen sich zum christlichen Glauben. Die Junghwadong-Kirche ist z.B. die zweitälteste presbyterianische Kirche in Korea. Als die Joseon-Regierung 1898 das Missionierungs- und Kirchbauverbot aufhob, verwandelten die dortigen Christen eine 39,6m2 große Dorfschule in eine Kirche. Neben dieser Kirche befindet sich das Missionsmuseum Baengnyeong, dessen Dauerausstellung die Geschichte der Missionierung der Insel und ihrer Nachbargebiete ab den Anfängen zu Beginn des 19. Jhs dokumentiert.

Boom westlicher Baumwollstoffe

Bevor Joseon 1876 auf Grundlage des Japanisch-Koreanischen Freundschaftsvertrags seine Häfen öffnete, monopolisierte die Regierung den gesamten Handel des Landes, was aber nicht bedeutete, dass kein Schmuggel getrieben wurde. Zu Beginn der Joseon-Zeit lief der Schmuggel über die Regierungsbüros, die in Küstenstädten wie Busan zur Abwicklung des Handels mit Japan eingerichtet worden waren, oder die Insel Tsushima. Gehandelt wurden v.a. Silber aus Japan und Ginseng aus Joseon. Im 19. Jh. blühte am Jangsangot-Kap der Schmuggel zwischen Händlern aus Qing-China und Joseon. Hauptprodukte waren roter Ginseng aus Joseon und englische Baumwollstoffe, die die chinesischen Händler mitbrachten. Im Qing-Reich war nach der Niederlage im Opiumkrieg mit Großbritannien roter Ginseng als Mittel zur Opiatentgiftung beliebt. In Joseon wiederum waren in Großbritannien oder Indien hergestellte maschinengewebte Baumwollstoffe gefragt, die als hochwertiger als die groben, handgewebten Baumwollstoffe von Joseon erachtet wurden.

Nicht nur die Händler von Gaeseong, sondern auch die Kapitalisten aus der Hauptstadt Hanyang machten mit dem hochlukrativen Austausch von rotem Ginseng gegen Baumwollstoffe große Profite. Auf Baengyeong-do und So-cheong-do konnte der Schmuggel aufgrund der laxen Kontrolle der Behörden nur so florieren. Nach der Öffnung der Häfen fiel der Baumwollstoff-Handel, der großen Wirbel in der Wirtschaft Joseons verursacht hatte, in die Hände der Japaner. Damit geriet auch die historische Tatsache in Vergessenheit, dass der neue Trend, der die Alltagsmode der Koreaner endgültig verändern sollte, übers Meer vor Baengnyeong-do ins Land gekommen war.

Höhepunkt jeden Besuchs der fünf Inseln im Westmeer bilden aber die atemberaubenden Landschaften. Die gesamte Küstenlinie wird wie Dumujin auf Baengnyeong-do von mehreren Steilklippenschichten gesäumt, die einen spektakulären Anblick bieten. Es gibt auch einen weißen Sandstrand, der so fest ist, dass sogar ein Kleinflugzeug darauf landen könnte. Geologen glauben, dass sich diese mysteriösen Insellandschaften herausgebildet haben, als sich drei im Präkambrium geformte Massive über einen langen Zeitraum allmählich an ihre heutigen Standorte bewegten und schließlich die koreanische Halbinsel formten. D. h. die gewaltige Energie, die durch ihre Kollision freigesetzt wurde, dürfte tektonische Verschiebungen bewirkt und dadurch neue bizarre Felsformationen geschaffen haben. In Anerkennung dieses geologischen Wertes designierte das Umweltministerium im Juni 2019 zehn geologisch bedeutsame Stätten der Inseln Baengyeong-do, Daecheong-do und Socheong-do zu Nationalen Geo-Parks.

Da die fünf Inseln zudem vegetationsgeographisch gesehen die südliche sowie die nördliche Verbreitungsgrenze bilden, sind dort Pflanzen aus beiden Regionen heimisch. Daecheong-do ist nicht nur die nördliche Verbreitungsgrenze von Kamelien, sondern auch Habitat für Pflanzen wie Iris dichotoma und das Lauchgewächs Allium anisopodium, sodass die Insel in Wissenschaftskreisen große Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Das Dorf Gwanchang-dong im nördlichen Teil der Insel Baengnyeong-do. In der Vergangenheit luden die Kaufleute, die mit China handelten, auf den Dorfdocks ihre Fracht zum Deponieren in den örtlichen Warenlagern aus.

Kalte Nudeln und Teigtaschen

Soldiers returning from holidays, island locals and visitors arrive at Baengnyeong Island after a four-hour ride on a highspeed ferry from Incheon Harbor. The vessels make three round trips a day to the island’s port at Yonggi Harbor.

So, nun ist es aber Zeit für ein Päuschen und eine Stärkung: Anders als Naengmyeon nach Pjöngjanger Art, bei dem die Buchweizennudeln in kalter Rindfleischbrühe vermischt mit Hühner-, Fasanen- oder Schweinebrühe serviert werden, wird Naengmyeon nach Hwanghaedo-Art nur mit Schweinebrühe gemacht. Dass das zunächst recht fade schmeckende Gericht dann mit fermentierter Sandaalsoße (Ammodytes personatus) statt Sojasoße abgeschmeckt wird, ist eine Spezialität der Insel Baengnyeong-do. Da die Nudeln hauptsächlich aus Buchweizen bestehen, zergehen sie quasi im Mund. Zu einer vollen Mahlzeit gehört auch noch ein Teller Suyuk (in aromatischen Kräutern und Gewürzen gekochtes, in mundgerechten Scheiben serviertes Schweinefleisch), große Teigtaschen nach Hwanghae-do-Art oder Bindaetteok (Mungbohnen-Pfannkuchen).

Kimchitteok, gedämpfte, mit Winter-Kimchi, Austern und Miesmuscheln gefüllte Teigtaschen, ist eine Winterspezialität, die den Wintergästen gegönnt sein möge. Alle Zutaten sind lokale Erzeugnisse. Der Werbespruch „Inseln, die man sehen möchte, Inseln, auf denen man weilen möchte“ liegt einem im wahren Sinne des Wortes auf der Zunge.

 
Lee Chang-guyDichter und Literaturkritiker
Ahn Hong-beomFotos

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